Wissenswertes zum Pflegebody und Pflegeoverall

Die Pflege eines Angehörigen ist nicht immer leicht. Mit körperlichen Gebrechen wie Bewegungseinschränkungen, Herzerkrankungen oder einem Schlaganfall kann man oft leichter umgehen als mit dementiellen Veränderungen des Pflegebedürftigen.
Bei einer Demenz ist es in der Regel so, dass der Betroffene immer mehr seiner Gedächtnisleistung verliert und somit auch zunehmend vergesslicher wird.
Dinge, die der Betroffene zuletzt gelernt hat vergisst er als erstes und altes, aus jüngeren Jahren stammendes, bleibt lange erhalten.

So kann es mit fortschreitender Erkrankung zu unerwünschten Vorkommnissen kommen wie zum Beispiel das schmieren mit Stuhlgang oder das zerreißen des Inkontinenzmaterials.
Einmal oder zweimal empfindet man noch als amüsant, aber mit zunehmender Häufigkeit findet man es nicht mehr lustig, wenn man immer wieder den Betroffenen und das ganze Zimmer reinigen muss.
Egal was man tut, der Betroffene schafft es immer wieder sich in eine solche Lage zu bringen.

Was kann man dagegen tun?

Not macht erfinderisch, da gibt es die verrücktesten Ideen von Angehörigen, um dem Problem aus dem Weg zu gehen und den Betroffenen daran zu hindern das Inkontinenzprodukt zu zerreißen oder mit Stuhl zu schmieren. So wird zum Beispiel ein langes Nachthemd angezogen und ein Knoten zwischen den Beinen gemacht. Für den Betroffenen kann dies sehr unangenehm sein. Dazu gibt es alternative Möglichkeiten, wie zum Beispiel

  • ein Pflegeoverall
  • ein Pflegebody,

die sehr viel bequemer sind.

Der Pflegeoverall

Der Pflegeoverall ist ein sogenannter Einteiler, wobei sich der Reißverschluss auf dem Rücken befindet, dass der Betroffene den Overall nicht öffnen kann. Der Reißverschluss ist so angelegt, dass er keine Druckstellen verursacht. Zudem kann dadurch der Overall leicht und bequem nach vorn ausgezogen werden. Durch den zusätzlichen Reißverschluss zwischen den Beinen kann das Inkontinenzprodukt gewechselt werden, ohne dass man den Pflegeoverall ausziehen  muss. Es gibt ihn in verschiedenen Ausführungen lang für kalte Jahreszeiten oder kurz für warme Jahreszeiten. Zudem ist er leicht zu pflegen.

Der Pflegebody

Gerade bei Rollstuhlbedürftigen Pflegebedürftigen Menschen rutscht bei der Bewegung oft das Unterhemd heraus. Da sie sich in der Regel nicht selbst behelfen können, kommt es oft vor dass der Rücken und damit auch die Nieren kalt werden. Die Folge ist ein vermehrtes Harn lassen aufgrund von Blasen- oder Nierenentzündungen.  Ein praktischer Pflegebody beugt diesem Problem vor und fixiert zudem das Inkontinenzprodukt. Mit dem Reißverschluss  zwischen den Beinen ist der Wechsel des Inkontinenzproduktes sehr bequem und einfach.

Die Kosten dieser Pflegekleidung

Die Kosten des Pflegeoveralls als auch des Pflegebodys werden nicht von der Krankenkasse übernommen.
Für die Kostenübernahme durch die Kasse ist eine sogenannte Hilfsmittelnummer notwendig, die es für den Pflegeoverall als auch für den Pflegebody noch nicht gibt. Daher müssen die Kosten in voller Höhe selbst übernommen werden. Allerdings gibt es in den Sanitätshäusern und auch in den Internetshops kostengünstige Angebote auch für den kleinen Geldbeutel. Zur Not kann man auch in der Familie zusammenlegen und gemeinsam ein solches Kleidungsstück kaufen.

Fazit:
Um Folgeschäden beim Betroffenen zu vermeiden und mehr Zeit für den Betroffenen zu haben, lohnt es sich einen Pflegeoverall bzw. einen Pflegebody zu kaufen. Dadurch kann man sicher sein, dass der Betroffene nicht das Inkontinenzmaterial zerreißt oder mit den Stuhlverschmierten Händen die damit verbundenen Keime an anderen Körperteilen oder im Mund verteilt. Die Folgen davon können in einigen Fällen zum Tod führen.

Zwar ist der Anschaffungspreis dieser Kleidungsstücke etwas höher, aber wenn man die Kosten für Strom und Wasser für das tägliche Waschen von Bettwäsche und Nachtkleidung dagegen rechnet hat man den Kaufpreis innerhalb kürzester Zeit wieder heraus.
Zudem spart man sich das tägliche reinigen des Bettes und muss auch nicht mehr die Fetzen des zerrissenen Inkontinenzproduktes entfernen. Alles in allem hat man dadurch mehr Zeit für den Betroffenen selbst und kann entspannter in den Tag starten.

Ein Kommentar

  1. Warum gibt es denn noch keine solche Hilfsmittelnummer für den Pflegeoveral bei den Krankenkassen ????
    Ein Mensch, für den ein solches Hilfsmittel unabdingbar ist, der ist krank, gar chronisch erkrankt.
    Wenn es wenigstens eine Regelung gäbe ähnlich bei orthopädischen Schuhen, also mit Eigenanteil in der Höhe eines Schlafanzuges.Welcher Normalbürger mit einem Behinderten dieser Art kann sich denn jährlich 2-3 reisfeste Overals leisten?? Die Betreuungskräfte in den Heimen müssen ebenfalls mehrmals wöchentlich die Scheiße von den Pflegebetten kratzen weil ein Sozialhilfeempfänger sich schon gar keinen solchen Anzug leisten kann.Ihr Fazit: zwar algemeinverständlich aber die Sache nur schöngereedet.Noch ein Fazit: weil du arm bist musst du in der Scheiße dich wohlfühlen um nicht zu verzweifeln.
    Übrigens, ich bin als Betreuer selbst Betoffener und weiß sehr wohl wovon ich rede…………

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